funktionieren, was zu verminderter Atemtätigkeit, aber auch zu Verspannungen in der Schulter-Nacken-Muskulatur führen kann. Ausserdem hat der Zwerchfellmuskel Ansatzpunkte am Rippenbogen sowie an den Wirbeln des Übergangs von Brust- zu Lendenwirbelsäule, wodurch es hier zu Blockaden oder neurologischen Ausstrahlungen kommen kann. Das Zwerchfell hat auch einen nicht unerheblichen Anteil am guten Funktionieren der Verdauung, sodass Einschränkungen im Atemmuskel sich auch hier negativ bemerkbar machen können.
Zuletzt sei noch die Reizung des Nervus Phrenicus erwähnt, die relativ häufig vorkommt. Dieser Nerv versorgt das Zwerchfell und läuft durch eine Aussparung in diesem Muskel. Durch massive Anspannung dieses Muskels, aber auch durch die Lage des vor der Geburt schon recht großen Säuglings kann dieser Nerv gedrückt werden und führt dann zu einem Reizsyndrom, das oft Schmerzen im Schulter-Nacken-Bereich auslöst.
Häufig wird den Frauen unter der Geburt eine Peridural-Anästhesie (PDA) gesetzt, was zu einer Verlängerung der Austreibungsphase führt. Gravierender wiegt hier aber, dass es zu einer Beeinträchtigung des Nervensystems kommen kann. Die Perforation des duralen Hirnhautgewebes führt zu funktionellen Restriktionen, was häufig Kopf- und Rückenschmerzen auslöst.
Die funktionellen Probleme nach einem Kaiserschnitts liegen in der Folge der Anästhesie (nach PDA) sowie in der, z.T. tiefen, Vernarbung des Schnittes (Auswirkung auf den Uro-Genitaltrakt, die Verdauung und die Sterilität!). Die möglichen medizinischen Komplikationen seien hier nur am Rand erwähnt: die sectio ist eine große Bauch-OP, die zu Nahteiterungen, Blutungen durch Gefäßverletzungen, Bauchfellentzündungen, Darmverschluss, Thrombose, Lungenembolie und Herz-Kreislaufversagen führen kann. Häufige Nebenwirkung ist die ungewollte Sterilität! Die Sectio kann eine Ursache für Endometriose sein, ausserdem erhöht sie die Risiken einer Folgeschwangerschaft.
Auch bei einer ”normalen” Spontangeburt kann es zu bleibenden Dysfunktionen kommen. Die Auswirkungen der Wehentätigkeit auf das Zwerchfell und den Beckenboden wurde oben bereits beschrieben. Ausserdem kommt es beim Durchtritt durch das mütterliche Becken zu minimalen Verschiebungen der beteiligten Beckenknochen, vor allem des Kreuzbeins und des Steißbeins. Diese können sich im Rahmen der nachgeburtlichen Rückbildung nicht immer repositionieren und verbleiben dann in ihrem Geburtsmuster. Das kann natürlich direkt zu Schmerzen im Sinne von Blockaden führen (LWS, Ilio-Sakralgelenk), aber in Anbetracht dessen, dass die komplette Beckenbodenmuskulatur am knöchernen Beckenring hängt, dass alle Nerven des Beckens und der Beine, sowie ihre Blut- und Lymphbahnen hier ihren Durchtritt haben, dass das zentrale Nervensystem über die harte Hirnhaut an Kreuz- und Steißbein inseriert und dass der Verdauungstrakt mit vielen Bindegewebsstrukturen am knöchernen Becken befestigt ist, kann man sich vorstellen, welche Auswirkungen ein Dysfunktionieren in diesem Bereich nach sich zieht.
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